Sehr geehrter Herr Minister Lies,
die Niederelbe-Zeitung und die Cuxhavener Nachrichten haben in ihren Ausgaben am Dienstag, den 20. November 2018, von dem Antrag der Vattenfall GmbH, als Betreiber des Atomkraftwerkes Brunsbüttel, zur „Erteilung einer gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis für die Einleitung von erwärmtem Kühl- und Abwasser“ in die Elbe berichtet.
Mit diesem Schreiben möchte ich Sie eindringlich um Aufklärung bitten, welche Auswirkungen eine solche Einleitung von radioaktiven Stoffen in die Elbe mit sich bringen würde. Schließlich hat die Vattenfall GmbH in ihrem Antrag laut der oben genannten Berichterstattung beantragt, dass jährlich bis zu 185 Milliarden Becquerel radioaktive Stoffe – einschließlich Plutonium – aus dem Atomkraftwerk Brunsbüttel in die Elbe eingeleitet werden sollen.
Das Atomkraftwerk Brunsbüttel ist gerade einmal knapp 21 Kilometer Luftlinie entfernt von der Otterndorfer Hafeneinfahrt. Von hier aus könnte das Elbwasser durch die Schleusen in den Hadler Kanal und in die Medem gelangen. Je nach Tide würde das durch das Atomkraftwerk Brunsbüttel in die Elbe eingeleitete Wasser durch die Strömung nach Otterndorf gelangen und von dort aus weiter in das Hinterland gepumpt werden.
Deshalb bitte ich Sie darum, aufzuklären, welche Auswirkungen eine Bewilligung des Antrages der Vattenfall GmbH für die hiesige Trinkwasserqualität mit sich bringen würde, welche Auswirkungen auf die Bewohnerinnen und Bewohner in der Samtgemeinde Land Hadeln generell zukämen und inwieweit sich eine mögliche Einleitung auf die Qualität des Nordseebades Otterndorf, hinsichtlich der Akzeptanz der touristischen Gäste, und sicherlich auch auf die des Nordseeheilbades Cuxhaven auswirken würde.
Dieses Schreiben erhalten zur Kenntnis und mit der Bitte sich dem Handlungsfeld anzunehmen ebenso die Landtagsabgeordneten Thiemo Röhler, Uwe Santjer und Eva Viehoff.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Harald Zahrte
Anlagen:
- Auszug aus der Niederelbe-Zeitung Nr. 270 vom 20.11.2018 „Radioaktives Wasser aus dem Kraftwerk? Betreiber des AKW Brunsbüttel hat Einleitung von Kühl- und Abwasser in die Elbe beantragt“
- Ausdruck aus Google Street View mit der Entfernung (Luftlinie) des Atomkraftwerkes Brunsbüttel bis zur Otterndorfer Hafeneinfahrt, Stand: 20.11.2018