Verehrte Leserinnen und Leser unserer Weihnachtsgrußbrücke, liebe Freunde und Bekannte in der ganzen Welt,
es ist liebgewordener Brauch, in der vorweihnachtlichen Zeit einen Blick auf die kommunalen Themen des ablaufenden Jahres zu werfen. Gerne lade ich Sie an dieser Stelle ein, mit mir gemeinsam auf einige Entwicklungen und Ereignisse des Jahres 2024 in der Samtgemeinde Land Hadeln und ihren Mitgliedsgemeinden zurück zu blicken. Sehen Sie es mir aber bitte nach, dass nur eine kleine, nicht wertende Auswahl an dieser Stelle aufgegriffen werden kann.
In das Jahr 2024 starteten alle 14 Mitgliedsgemeinden und die Samtgemeinde mit einem gleichlautenden Bekenntnis, welches in Form einer Resolution auf den Weg gebracht wurde:
Resolution gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit: Die Räte der Samtgemeinde Land Hadeln und ihrer Mitgliedsgemeinden erklären sich mit dieser Resolution entschieden gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in all seinen Formen. Wir bekennen uns zu den Werten der Toleranz, der gegenseitigen Achtung und des friedlichen Zusammenlebens aller Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, Hautfarbe, Nationalität, Geschlechtes oder sexuellen Orientierung. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind Angriffe auf die Menschwürde und haben in unserer Samtgemeinde keinen Platz. Wir verurteilen jede Form von Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt, die durch rassistische oder fremdenfeindliche Motive getrieben ist. Die Räte der Samtgemeinde Land Hadeln und ihrer Mitgliedsgemeinden verpflichten sich, gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit einzutreten. Sie appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger sich ebenfalls gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu engagieren. Zivilcourage zu zeigen und gegen rassistische, antisemitische und fremdenfeindliche Äußerungen und Handlungen einzuschreiten, sollte für alle Bewohnerinnen und Bewohner unseres Gemeinwesens eine Selbstverständlichkeit sein. Darüber hinaus appellieren wir an jede/n, sich für ein tolerantes und friedliches Zusammenleben in unserer Samtgemeinde einzusetzen! Gemeinsam können wir eine Gesellschaft schaffen, in der alle Menschen mit Respekt und Würde behandelt werden.
Zur unterstützenden und außergerichtlichen Regulierung privatrechtlicher Meinungsverschiedenheiten konnten erneut ehrenamtliche Schiedspersonen für die Dauer der nächsten 5 Jahre ernannt werden, nachdem teils vorherige langjährige Amtsinhaber wie die Herren Wilfried Dieckmann (zwischenzeitlich leider verstorben) und Heiko Völker auf eigenen Wunsch ehrenvoll aus ihren Ämtern verabschiedet wurden: Die nun Diensthabenden sind nach Bestätigung durch das zuständige Amtsgericht für die Bezirke Am Dobrock: Frau Hildburg Handke-Tiedemann (2. Amtszeit), Hadeln: Herr Reimer Esselborn und Sietland: Herr Jörg Blohm.
Ich möchte diese Neubesetzungen des Ehrenamtes Schiedsperson gerne zum Anlass nehmen, mich ausdrücklich und von Herzen bei allen ehrenamtlich Tätigen und allen, mit unseren gesellschaftlichen Werten befassten Menschen, für ihre Bereitschaft, ihre Zeit und ihre Energie im Einsatz um die Einwohnerinnen und Einwohner unserer Samtgemeinde Land Hadeln zu bedanken. Ohne Ehrenamt geht es einfach nicht!
Ein gutes Beispiel dafür ist unter anderem die Gründung einer neuen Kinderfeuerwehr in der Ortsfeuerwehr Cadenberge im Jahr 2024 – während nahezu zeitgleich in Neuhaus im Sommer anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Kinderfeuerwehr Neuhaus ein großes Kinderfest gefeiert wurde.
Für schon etwas ältere Kinder, den Jugendlichen, hat nunmehr zum 3. Mal in Folge an einigen weiterführenden Schulen das Planspiel „Pimp your Town“ auf Initiative und unter Begleitung unserer Gleichstellungsbeauftragten Frau Julia Schiller stattgefunden. Mit dieser Aktion, in die auch politische Vertreter aus dem Samtgemeinderat involviert sind, soll das Demokratieverständnis der Jugendlichen geweckt werden. Eine Neuauflage der Veranstaltung in 2025 ist schon in Vorbereitung.
Ein anderes aktuelles und gefördertes Projekt, nämlich das „Aktionsprogramm Kommune - Frauen in die Politik“, welches gemeinsam mit den benachbarten Samtgemeinden Börde Lamstedt und Hemmoor umgesetzt wurde, entwickelte Strategien, um den Frauenanteil in der Kommunalpolitik zu erhöhen. Mit einer feierlichen Ehrung durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wurden die Erfolge und das Engagement des bundesweiten Aktionsprogrammes in Berlin gewürdigt. Die regionalen Koordinatorinnen reflektierten dabei gemeinsam die Erfolge und Herausforderungen der Stärkung politisch engagierter und interessierter Frauen in 20 Modellregionen während der vergangenen drei Jahre.
Vor Ort in Bewegung gekommen sind Radlerinnen und Radler, die sich in die Kampagne „STADTRADELN“ eingebracht haben, zu der die Samtgemeinde, erstmals im Verbund mit 2.000 anderen Kommunen deutschlandweit, aufgerufen hatte. Im Ergebnis waren 130 Radler:innen registriert, die rund 24.000 km erradelt haben. Ein schönes Ergebnis; auch im Namen von Gesundheit und Klimaschutz.
Die stringente Entwicklung von Klimaschutzstrategien beschäftigt uns durchgängig auf allerlei Ebenen und zunehmend im Kleinen und Großen: Beim alljährlich gut besuchten Kahnfest in Ihlienworth wurden nach Jahrzehnten des Antriebs mit fossilen Brennstoffen nun erstmals Kähne mit E-Motoren für die beliebten Medemfahrten eingeweiht – und auch im Moorinformationszentrum (kurz MoorIZ) in Wanna/Ahlen-Falkenberg wird nun eine E-Lok vor die Loren der Moorbahn gespannt um emisionsfrei die mitfahrenden Personen in die Schönheit des Moores einzuweihen.
Herr Ben Scheit, Klimaschutzmanager der Samtgemeinde, hat im Laufe des Jahres seine Arbeit aufgenommen und stellte kürzlich die ersten Ergebnisse der Energie- und Treibhausgasbilanz auf Samtgemeindeebene vor. Anfang Dezember lud er zur Bürger:innenbeteiligung im kommunalen Klimaschutz ein um gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern Ideen zu entwickeln, Visionen austauschen und konkrete Schritte zu planen. Ein Zuwendungsbescheid über finanzielle Mittel zur Erstellung einer Kommunalen Wärmeplanung ermöglicht es darüber hinaus, die eigenen Liegenschaften der Gemeinden und der Samtgemeinde in den Fokus zu nehmen sowie abgestimmte Prozesse der zukünftigen Wärmeplanung unter Gemeinden und Energieträgern anzugehen.
Mit verschiedenen Projektierern und dem Landkreis Cuxhaven finden überdies anhaltend Gespräche zur zielgerichteten Durchführung von Bauleitplanverfahren zur Umsetzung von Freiflächen Photovoltaik- Anlagen statt. Erste konkrete Antragstellungen der Investoren. sind auf dem Weg; zu zahlreichen weiteren Vorhaben finden intensive Beratungen und Begleitungen statt um die Umsetzung voran zu bringen. Ebenso gestaltet sich das Engagement um die Etablierung weiterer Windkraft oder angestrebtem Repowering. Zudem konnten erste freiwillige Vereinbarungen zwischen den Betreibern bereits etablierter Anlagen - und den, in einem Radius von 2,5 km gelegenen Gemeinden über eine finanzielle Beteiligung nach den Regularien der Energieumlage unterzeichnet werden. Was demnächst dann die Gemeindekassen, wenn auch zunächst geringfügig, entlasten wird.
Wie nahezu überall im Lande, hatte auch die Samtgemeinde Land Hadeln ihre Nöte, einen genehmigungsfähigen Haushalt für das Jahr 2024 vorzulegen. Die Verabschiedung eines umfassenden Haushaltssicherungskonzeptes, gespickt mit konkreten Verhaltensweisen zur Anpassung der angespannten Finanzlage sowie dauerhaft aufwandregulierenden Prüfaufträgen der politischen Gremien an die Verwaltung waren die Folge.
Um „die Zukunft zu erfinden, die wir haben wollen“ (s. einleitendes Zitat) wurden im Laufe des Jahres 2024 zahlreiche Konzepte als Grundlage für weitergehende Entscheidungen erstellt; neben den bereits Genannten waren dies beispielsweise ein Sportentwicklungsplan und ein Grundschulstandortentwicklungskonzept. So ist auch die Stadt Otterndorf auf einem guten Weg zur Attraktivierung der Strandpromenade, wofür bereits eine ansprechende Entwurfsplanung die neuen Möglichkeiten aufzeigt. Überhaupt sind nahezu alle Gemeinden stets anhaltend darum bemüht, gut erschlossene Flächen für Bauwillige vorzuhalten – und allen Altersgruppen unserer Gesellschaft adäquaten Wohnraum anzubieten. Resultierend daraus können wir uns, entgegen jeglichem demografischen Wandel, doch relativ guter und ausgewogener Einwohner:innenzahlen erfreuen.
Zusammenfassend über alle Mitgliedsgemeinden möchte ich abschließend betonen, dass selbstredend landauf und landab wieder tolle Feste, langjährige Jubiläen und verbindende Traditionen gepflegt wurden. Das Zusammenkommen der Menschen, egal ob in ortsüblicher Tradition, wie so manch‘ Schützenfest und Weihnachtsmarkt – oder auch in neu aufgelegter Attraktion, wie beispielsweise die Einweihung des Brauhauses in Steinau, wo ein Brauclub gegründet wurde um nun ein Bier namens ,,Alte Aue Pils" herzustellen, ist immer eine kleine Reise wert.
Herzliche Grüße sende ich im Namen des Rates der Samtgemeinde und der Räte der Mitgliedsgemeinden in unsere Partnerstädte auf Mon (Dänemark), St. Broladre (Frankreich), Sheringham (Großbritannien), Krakau und Witkowo (Polen), Krasnonamensk (Russland) sowie nach Owrutsch (Ukraine) und Penzlin in Mecklenburg-Vorpommern, verbunden mit Wünschen für ein friedliches Weihnachtsfest und ein gesundes und harmonisches Jahr 2025.
Herzlich
Ihr
Frank Thielebeule
Samtgemeindebürgermeister