Schöpfwerk Ihlienworth

Die im Bereich der Hadelner Tieflandsbucht zwischen Ihlienworth und Bederkesa lebenden Menschen haben in ihrer wechselvollen Geschichte insbesondere unter regelmäßigen starken Überschwemmungen gelitten. Aufgrund von Geländehöhen bis zu 0,80 m unter dem Meeresspiegel war das gesamte Hadelner Sietland mit seinen Gemeinden Ihlienworth, Odisheim, Steinau und Teilen von Wanna betroffen.

Schon die planmäßige Kolonisierung des Gebietes im 12. Jahrhundert n. Chr. war mit umfangreichen Entwässerungsmaßnahmen verbunden. Es wurden Flurstücke mit seitlicher Begrenzung durch Entwässerungsgräben angelegt. Diese mündeten in Wettern, welche dann wiederum in die natürlich vorhandenen ehemaligen Priele wie Medem, Aue, Emmelke und Gösche flossen. Trotzdem hatte das Wasser bis zur Mündung der Medem in die Elbe einen Weg von bis zu ca. 30 km zurückzulegen. In regenreichen Zeiten konnte der Abfluss des Wassers nicht gewährleistet werden. Es gab im 16. bis zum 18. Jahrhundert viele Pläne, um den großen Wassermassen Herr zu werden. Alle scheiterten jedoch, was blieb, waren Schulden.

Erst der Bau der Hadelner Kanals in den Jahren 1852 bis 1854 brachte eine erhebliche Erleichterung für das Sietland. Doch auch danach kam es immer wieder zu Überschwemmungen. 1909 wurde schließlich ein Entwurf zur künstlichen Entwässerung des Sietlandes aufgestellt. Bedingt durch den 1. Weltkrieg verzögerte sich die Umsetzung dieses Planes zunächst. Erst nach Aufstellung eines verbesserten Entwurfs im Jahr 1922 kam es 1928/29 endlich zum Bau eines Stufenschöpfwerkes in Ihlienworth und eines Mündungsschöpfwerkes in Otterndorf. Der Bau dieser Anlagen brachte dem Sietland den großen Vorteil, dass die Zeiten der Überschwemmungen vorbei waren.